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Frankensteins Sohn im Monster-Labor (1)

Dracula und Frankenstein, die Blutfürsten (2)

Angriff der Horrorameisen (5)

Fuß, weiblicher
 
gehört zu Maggie Brown alias Eva Gelb: "Aua ... Oh, ich glaube, ich hab' mir den Fuß gebrochen ... Ohhhoo ..."
Eireen Fox alias Brigitte Kollecker: "(Kreisch) Ah, mein Fuß ...! Tom, ich glaube, ich habe mir den Fuß gebrochen! Oh, hilf' mir doch, bitte ..."
Dr. Doris Barn alias Cordula Hubrich: "Ahh, mein Fuß! ... Lassen Sie mich, ich kann alleine gehen ..."
Zum Körperteil H.G. Franciskowsky stattet seine Heldinnen bevorzugt mit mangelhaftem Schuhwerk aus, bevor er sie in die Schlangengrube schickt, denn immer wenn's so richtig brenzlig wird, stolpern sie über ihre eigenen ... ähem, Füße. Interessant ist doch eigentlich, wem der Autor da sprichwörtlich ein Bein stellt. Ist es die genregemäß schwache, verängstigte Ulla auf der Flucht vor Georg im Schloßhotel? Die durch und durch traditionell agierende Elenor Dark? Oder gar Professor Hasquets autoritätshörige Assistentin Claudine?
Nee, es sind drei der stärksten und lebendigsten Frauenfiguren innerhalb der Gruselserie, denen Francis ganz bewußt und aus (aus heutiger Sicht) angestaubten Motiven den Boden unter den Füßen wegzieht. Indem er sie aus dem Gleichgewicht bringt, will er wohl das konservative Weltbild der Reihe wieder ins Gleichgewicht bringen und den "Helden" an der Seite dieser charismatischen Mädels auch mal 'nen Spielraum gönnen, wo sie dann ganz rollengemäß kernig ins Geschehen eingreifen können: So hat Harry Marlow beim "Angriff der Horrorameisen" sicher seinen toughsten Moment, als er die hinkende, vorher so forsche Doris Barn Richtung Wagen hinter sich herzieht, damit ihnen die insektoiden Gierlappen nicht auch noch "sämtliche Flüssigkeiten aus dem Körper" saugen. Oder nehmen wir das Paradebeispiel des leicht schusseligen "Schwächlings" Bob Brown, der eigentlich nur zu seiner "männlichen" Rauferei mit Frankensteins Sohn kommt, weil seine Flamme Maggie gerade noch im rechten Moment strauchelt ...
Sehen wir diese "Fußmasche" als das, was sie ist: ein ulkiges Relikt, an dem man doch erkennen kann, das sich im Laufe der Zeit in Sachen Rollenverteilung in der Gruselsparte - seien es nun Filme oder andere Medien, denn neuere Horspiele gibt's ja leider (noch) nicht - doch viel mehr bewegt hat, als manche glauben ... (md)
 
 
 

 

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© Die Gruselseiten (06. Oktober 2000)